Dr. med. M. Wüsthof | Komplementärmedizin bei Krebs
Dr. med. M. Wüsthof | Komplementärmedizin bei Krebs

Naturheilkunde bei Krebs

Naturheilkunde bei Krebs - Komplementärmedizin in der Onkologie

Komplementärmedizin in der Onkologie - Was ist das?

Was kann ich neben  der „normalen“ Behandlung unterstützend tun? Diese Frage stellen sich die meisten Patientinnen und Patienten mit einer Krebserkrankung. Zwischen 50 und 80% nutzen zusätzliche Verfahren wie Akupunktur, Hyperthermie, Mind-Body Medizin oder Nahrungsergänzungsmittel, bzw. Substanzen aus der Pflanzenheilkunde und Homöopathie. Auch gibt es Menschen mit einer bösartigen Erkrankung, die die Möglichkeiten der modernen Medizin ganz ablehnen und sich rein alternativ behandeln lassen.

Komplementärmedizin versteht sich als eine sinnvolle Unterstützung der modernen Wissenschaftsmedizin, nicht als Alternative.

Die enorme Informationsflut zu Substanzen und Behandlungsverfahren ist selbst von Fachleuten häufig schwierig zu bewerten. Darüber hinaus ist die ärztliche Versorgung von Menschen mit einer Krebserkrankung in der Regel so komplex und zeitaufwändig, dass weder in der Praxis noch in der Klinik genügend Raum bleibt, um potenziellen Nutzen oder Risiken von ergänzenden Therapiemöglichkeiten aus Komplementärmedizin und Naturheilkunde zu erörtern.

Sowohl die Deutsche Krebshilfe als auch der Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses haben dieses Problem erkannt und fördern Netzwerke und Strukturen zur wissenschaftlichen Bearbeitung der Themen, unter anderem das Kompetenznetz Komplementärmedizin in der Onkologie (KOKON) sowie CCC-Integrativ, einem Koorperationsprojekt süddeutscher universitärer Spitzenzentren. Darüber hinaus gibt es deutschlandweit zunehmend mehr Anstrengungen an den Universitäten, um mit Hilfe von Lehrstühlen und Professuren die Themen zu beforschen.

Praxis Dr. med. M. Wüsthof | Fachärztin für Onkologie

Komplementärmedizin in der Onkologie - Sprechstunde

Seit 2012 berate ich am Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) gemeinsam mit Herrn Prof. Matthias Rostock Patienten zu den oben genannten Themen. Herr Prof. Rostock hat seit 2019 eine Stiftungsprofessur für Komplementärmedizin in der Onkologie am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf (UKE).

In meiner komplementärmedizinischen Sprechstunde erarbeiten wir gemeinsam ein Therapiekonzept, in dem Naturheilkunde und onkologische Behandlung zusammenpassen. Dabei werden objektive Daten aus wissenschaftlichen Untersuchungen herangezogen, darüber hinaus aber auch Ihre individuellen Heilfaktoren berücksichtigt.

Das Ziel ist es, so gut wie möglich mit der Erkrankung, deren Folgen sowie unerwünschten Nebenwirkungen der Therapie zurecht zu kommen.

Misteltherapie - Was ist das?

Eine ganze Reihe an unterschiedlichen Arzneipflanzenpräparaten können in der Krebstherapie und auch in der Palliativmedizin als Tees, Salben, Tinkturen, Kapseln oder Tabletten zur Linderung von Beschwerden eingesetzt werden. Allerdings beruhen viele Erkenntnisse aus zum Teil Jahrhunderte alten Erfahrungen und Beobachtungen. Klinische Studien nach modernen Standards gibt es für die wenigsten und wird es wohl auch in naher Zukunft nicht ausreichend geben, da diese ausgesprochen kostspielig sind.  Entscheidend ist darüber hinaus, das Risiko von Wechselwirkungen einzuschätzen.

Mistel – Extrakte werden seit über hundert Jahren in der komplementären Krebstherapie eingesetzt und gehören zu den am besten beforschten pflanzlichen Arzneimitteln. Die Datenlage zur Verbesserung von Beschwerden wie unter anderem Fatigue und Inappetenz sowie einer besseren Verträglichkeit von Chemotherapie ist zum jetzigen Zeitpunkt so ausgelegt worden, dass in der S3-Leilinie für Komplementärmedizin in der Onkologie eine „kann“ Empfehlung ausgesprochen wurde. Nur sehr wenige pflanzlichen Arzneimitteln werden aktuell von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, Mistel – Extrakte gehören dazu. Allerdings in den meisten Fällen ausschließlich in einer fortgeschrittenen Tumorsituation.